Die Gewerkschaften GPA-djp und Vida haben unerwartet einem Abschluss bei den Kollektivvertragsverhandlungen im privaten Gesundheits- und Sozialbereich zugestimmt.

35 Stunden sind genug?!

Die einzige Forderung der Gewerkschaft war die nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Viele Beschäftigte haben für diese Forderung demonstriert und gestreikt – auch schon in den letzten Jahren.

Was ist passiert? Die Gewerkschaften haben einem Abschluss zugestimmt, der für 2022 eine Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 37 Stunden vorsieht. Das wird als Erfolg verkauft?! In diesem Jahr soll es keine Arbeitszeitverkürzung geben, sondern eine Lohnerhöhung um 2,7%. Die Arbeitszeitverkürzung hätte über 8% Lohnerhöhung entsprochen.

3-Jahresabschluss

Für das Jahr 2021 soll es eine Lohnerhöhung um die Inflationsrate plus 0,7 % geben. Somit wurde ein unzureichender Abschluss für die nächsten 3 Jahre getroffen. Das ist plötzlich ohne Informationen an die Belegschaften und ohne dringlichen Grund passiert.

Der Dreijahresabschluss, etwas was es in Österreich so bisher nicht gab, ist nicht nur eine Verhöhnung der kämpferischen KollegInnen, die in den letzten Jahren mit den Gewerkschaften auf die Straße gegangen sind. Es ist auch eine Niederlage für die Gewerkschaftsbewegung insgesamt. Es ist auch ein Schlag ins Gesicht für die Hoffnungen, dass Aufgrund der Aufmerksamkeit und der „Klatscher“ für den Gesundheits- und Sozialbereich in der Corona-Krise, die Bedingungen besser werden.

Unabhängig organisieren

Es bleibt das Gefühl, dass die Gewerkschaften lieber schlechte Bedingungen, aber ihre Ruhe haben wollen, als jedes Jahr mit den KollegInnen zu demonstrieren. Ein weiterer Grund sich unabhängig an der Basis zu vernetzen und in der eigenen Firma und übergreifend im Bereich zu organisieren.

Dieser dreijährige Abschluss darf nicht akzeptiert werden und es wird Mobilisierungen für Neuverhandlungen brauchen, statt einem 3-jährigen Stillstand und einem Abbruch der kämpferischen Bewegung im Gesundheits- und Sozialbereich.

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Mieser KV-Abschluss im SWÖ-Bereich

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