Die Regierung betont in ihren Maßnahmen gegen das Corona-Virus, dass ein zentrales Ziel der Schutz und die Aufrechterhaltung der Spitalsinfrastruktur ist. Wir sind vollkommen der gleichen Meinung. Aber ist das gesamte Gesundheitssystem nicht schon seit Jahren am Rande des Kollapses? Ist die Verwaltung einer permanenten Mangelsituation nicht schon längst zum Alltagszustand geworden?

In einer besonders angespannten Krisensituation wie jetzt rächt sich das jahrzehntelange Kaputtsparen und die schleichende Privatisierung im Gesundheitsbereich besonders. Infrastruktur und Personal, die schon zu Zeiten des „Normalbetriebs“ ständig am Limit sind, sind für höhere Zusatzbelastungen schlecht aufgestellt.

In den letzten Jahren wurde speziell in der Pflege auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht. Bessere Arbeitsbedingungen, eine gerechtere Entlohnung und mehr Personal wurden gefordert. Für die zuständigen PolitikerInnen sind die Stimmen der Beschäftigten selbst, es aber anscheinend nicht wert Gehör zu finden. Aktuell wurden ohne mit der Wimper zu zucken Milliarden von Euros für die Bewältigung der Krise locker gemacht. Das zeigt: das Geld ist da und es geht hier um eine Frage von Prioritäten. Die strukturelle Krise des Gesundheitssystems steht bei keiner der Parteien und ihren Finanziers im Hintergrund weit oben auf der Liste.

Corona und das Gesundheitswesen

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